Pony Whisper schüttelt sich
Vor allem muss man viel Reiten, ohne dass sich deshalb Staub auf die Bücher im Regal legt
Nuno Oliveira

My Teachers – meine vierbeinigen Lehrmeister

Sofie mit dem Berberwallach Navar

Navar

Ein Pferd, das mich sehr tief geprägt hat, war der Berberwallach Navar. Navar war das Pferd meiner Mutter. Mit ihm bin ich aufgewachsen. Schon bevor ich richtig laufen konnte, saß ich auf diesem edlen Tier. Er war mir ein sehr guter Lehrmeister über viele Jahre hinweg. Vom Boden und auch unter dem Sattel. Das Gefühl von Sicherheit, Vertrautheit, Respekt und Liebe, das ich immer mit Pferden verbinde, durfte ich zum ersten Mal von Navar erfahren.

Auf Navar lernte ich zunächst voltigieren und dann reiten, Bodenarbeit und Zirkuslektionen gehörten auch da schon zu unserem Programm.


Pony Whisper schaut frech in die Kamera

Whisper

Zu meinem siebten Geburtstag trat mein Welsh Pony Whisper in mein Leben. Er begleitet mich seither in meinem täglichen Leben. Wir haben jeden möglichen Quatsch zusammen erlebt: Im Winter zog er mich auf meinem Schlitten, ich konnte ihn mit Halsring reiten und springen.

Als ich dann größer wurde, habe ich Whisper für die Kutsche eingefahren, mehr Freiarbeit und Zirkuslektionen mit ihm erarbeitet.

Seit einiger Zeit arbeite ich mit ihm nur noch gewichtsfrei und angepasst an seinen Gesundheitszustand. Um ihn mit seinem Handicap COPD zu unterstützen, behandle ich ihn kinesiologisch.


Tanguito im Lavendelfeld

Tanguito

Seit 2018 begleitet mich Tanguito. Er kam als 9-jähriger bereits eingeritten nach Deutschland, kannte allerdings nur Ausritte. Im Jahr 2020/21 begleitete er mich zu Bea Borelle und Philippe Karl nach Frankreich.

Tanguito ist für mich ein grandioser Lehrmeister auf verschiedenen Ebenen. Er fodert mich psychisch und ich lerne die vielen verschiedenen Wege und Möglichkeiten des Trainings kennen. Seine körperlichen Schwächen (zwei zusammengewachsene Lendenwirbel, verkürzter Sehnen- und Bänderapparat) veranlassten mich neue Wege zu erkunden. Das regelmäßige und korrekte Traning verhindert bei ihm gesundheitliche Beschwerden. Dennoch ist er anfällig für Verspannungen, wobei die kinesiologische Behandlung Abhilfe schafft.

Tanguito ist für mich der Inbegriff und die Grundlage meiner PhiloSofie.



Dali in Frankreich

Dali

Als Rohling kam Dali 2018 mit seinen 4 Jahren nach Deutschland. Die gesamte Grundausbildung und das Reiten geschah hier. Im Jahr 2023 hatte ich das große Glück, dass Dali 3 Monate mit mir nach Frankreich in die Ausbildung bei Bea Borelle und Philippe Karl gehen konnte. Die intensive Arbeit hat uns weit voran gebracht.

Zusammen mit Dali beschreite ich den Weg der EdL-Ausbildung und habe bereits einige Kurse und Prüfungen mit ihm gemacht.



My Teachers – Alfonso Aguilar

Sofie übt mit Alfonso Aguilar

Alfonso Aguilar lernte ich persönlich bereits mit 8 Monaten kennen, damals begleitete ich meine Mutter auf einen Kurs mit ihm in der Schweiz. Selbst nahm ich erstmals im Jahr 2019 mit Tanguito an einem Kurs auf dem Kreuzhof teil.

Dort gibt er jährlich einen drei- Tages- Kurs, bei dem er an den Teilnehmern orientiert verschiedenste Horsemanship-Themen erarbeitet. Mit viel Spaß und Freude am Arbeiten, mit hoher Konzentration und absoluter Gelassenheit wird jeder Kurstag gemeinsam gestaltet. Die zwischen Mensch und Pferd bestehende Kommunikation ist dabei immer Schwerpunkt. Zum Beispiel bedarf der Vertrauensaufbau beim Durchlaufen des Schreckparcours absoluter Klarheit in der Körpersprache und den gegebenen Signalen. Zu lernen, wie ich mein Pferd durch mein kommunikatives Verhalten schnellstmöglich entspannen kann oder wie ich es an gefährliche Situationen heranführe, sind für mich wichtige Entwicklungsschritte.

Mein persönlicher Schwerpunkt in Alfonsos Kursen lag auf Freiarbeit, Halsringreiten und dem Vorbereiten von Dali zum sicheren Reitpferd. Mit vielen hilfreichen Ideen und Übungen schaffte es Alfonso immer wieder Pferd und Reiter zu einem gemeinsamen Erfolgserlebnis zu führen. Übungen und Wege zu kennen ein Pferd an etwas Neues heranzuführen, war für mich ein großer Teil dieses Lernprozesses.

Ich lernte von Alfonso, dass es oft die Kleinigkeiten sind, die einen großen Unterschied machen.

My Teachers – Meine Zeit in Frankreich


Hanna Greindl, Philippe Karl, Sofie und Bea Borelle mit zwei Pferden
Philippe Karl belohnt Tangi mit einer Karotte bei der Reitstunde
Tangi mit Sofie in Frankreich

Mein Jahr in Frankreich (2020/21)

Ich hatte das große Glück ein Jahr von Philippe Karl und Bea Borelle in Frankreich zu lernen. Zusammen mit meinem Pferd Tanguito kam ich im August 2020 in Südfrankreich an. In den ersten beiden Wochen bekam ich eine Einführung in die Arbeit mit den Pferden von Bea Borelle und Philippe Karl. Für die Zeit in Frankreich wurde mir ein Pferd zugeteilt, um das ich mich kümmern durfte. Ich hatte das große Glück, mich um Ben kümmern zu dürfen. Ben ist das 33-jährige Pony von Bea Borelle. Er ist in dieser Zeit einer meiner besten Lehrer gewesen. Der kleine Kerl hat mich jeden Tag auf Trab gehalten, mich beeindruckt und mich gelehrt, meine Wahrnehmung für die Bedürfnisse der Pferde zu schärfen.

Nach den ersten beiden Wochen hatte ich mit Tanguito meine erste Reitstunde bei Philippe Karl. Als wir mit der Reitschule von Philippe Karl begannen, konnte Tanguito nur in unrhythmischen Gangbildern Schritt, Trab und Galopp gehen. Dies lag daran, dass Tanguito mit engstehenden Lendenwirbeln und verkürzten Sehnen geboren wurde, die ihm folglich in seinem Rücken Probleme bereiteten. Und auch sonst war er in seinem gesamten Exterieur eher mit Defiziten ausgestattet. Durch Philippe Karls Hilfe habe ich gelernt, wie ein Pferd anatomisch gerecht bewegt und damit gymnastiziert werden sollte. Sukzessive lernte ich durch Tanguito mit Philippe Karl wie die Muskulatur so geschult und aufgebaut werden konnte, dass mein Pferd in die Lage versetzt wurde, seinen nächstmöglichen Entwicklungsschritt zu gehen. Dabei setzte Philippe Karl Übungen aus vielen Bereichen wie etwa Dressur, Springen, Longieren, Handarbeit, Bodenarbeit und Zirkuslektionen so zusammen, dass diese zunächst ungewöhnlich oder unkonventionell erschienen, jedoch immer aus einem ganzheitlichen Pferdewissen und unter dem Aspekt der Weiterentwicklung und Gesunderhaltung der Anatomie entstanden.

Letztlich waren nach eineinviertel Jahren alle Beteiligten mehr als positiv überrascht, dass dieses Pferd, das mit erheblichen physischen und mentalen Problemen zum Praktikum kam, in die Lage versetzt werden konnte, saubere und rhythmisch korrekte Gänge zu zeigen, wie auch fliegende Wechsel zu springen, sowie Ansätze von Piaffe und Passage zu präsentieren.


Zurück nach Frankreich (2023)

Im Jahr 2023 hatte ich die große Chance nochmal für 3 Monate nach Frankreich zu Bea Borelle und Philippe Carl zu reisen. Anders als 2020 konnte ich dieses mal Tangi und Dali mitnehmen. Das Lernen und das Training waren dadurch sehr viel intensiver aber auch gewinnbringend.

Bei Dali lag der Trainingsfokus auf der Gymnastizierung und der Erarbeitung der Seitengänge. Die Priorität bei Tangi lag auf der Verbesserung der höheren Lektionen und dem gesunden Bewegungsablauf. Das Training mit Tangi hat mir vor allem gezeigt, dass man nie fertig ist. Es gibt immer neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt.

Auch ich konnte persönlich sehr viel lernen und mitnehmen. Durch die Mitnahme von Dali konnte ich gezielter Inhalte der EdL verstehen, vertiefen und anders wahrnehmen. Mein Wissen hat sich dadurch erweitert.